Dienstag, 15. Juni 2010

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Hallo, liebe Leser und Freunde, es ist wieder viel Zeit vergangen, weshalb es auch wieder eine ganze Menge zu erzählen gibt. Da fangen wir mit dem 9. Mai an. Das ist einer der größten Feiertage in Russland. Um allen das Datum nochmal ins Gedächtnis zu rufen, dass war der Tag des Sieges über das faschistische Deutschland. Der Tag heißt „День Победы“-„Tag des Sieges“. Früh um 10.00 Uhr gab es eine große Parade auf dem Kubishewa Platz, die nur für bestimmte Personen und für die Veteranen live sichtbar war. Es wurde aber auch im TV übertragen. Wir haben den Tag mit Freunden verbracht. Als erstes waren wir auf dem Kubi.platz und dann am Samaraplatz, wo ein riesen Chor, aus mehreren kleinen Chören bestehend, gesungen hat. Das klang gigantisch. Ebenso gab es Theater und Festreden. Natürlich gab es für alle Sinne die entsprechende Propaganda. So hätte ich mir auch einen staatlichen Feiertag in der DDR vorgestellt. Naja, ich war jedenfalls überrascht, wie groß dieser Tag heutzutage noch gefeiert wird. Ach und die Veteranen wurden wie Superstars behandelt, was auch eine nette Geste war, manche Leute haben den Veteranen persönlich gedankt und ihnen Blumen geschenkt.

Unser Chor und Olga Temirbulatowa waren für zwei Wochen in Deutschland, unteranderem zum Kirchentag. Damit uns nicht langweilig wird, haben wir eine deutsche Pastorenvertretung, in der Person von Friedhelm Brockmann, bekommen. Er kam mit seiner Frau, die er hier in unserer Küche kennengelernt hat, angereist. Zusammen haben wir an zwei Wochenenden die Gemeinden in Otradie, Pochnisnowa, Mirny, Alexandertal und Togliatti besucht. Wir waren also sehr fleißig. In allen Gemeinden wurden wir wie immer herzlichst empfangen. So aßen wir meistens zweimal Mittag. Desweiteren hatten wir noch einen Hausbesuch bei Oma Faust. Zur Erholung fuhren wir dann zur anderen Uferseite zum Dorf „Рождствено“. Es war sehr schön, da das Wetter auch mitgespielt hat. Ein weiterer gemeinsamer Höhepunkt war der Besuch von 200 deutschen Touristen in unserer Kirche. Sie kamen von einem Kreuzfahrtschiff. Lustig: Ich kam mit einigen Leuten ins Gespräch, da meint nur ein Mann zu mir: „Sie können aber gut Deutsch!“. Mhhh, woran das wohl liegt????

Am 25.5.2010 durfte ich die beiden Brockmanns wieder zum Airport bringen. An dem Tag hatten die Schüler ihren letzten Schultag. Sie haben jetzt 3 MONATE Ferien!!!

Desweiteren war Braga (Freundin aus Island) auch mal wieder für knapp drei Wochen zu Besuch hier. Das hieß für mich, abends fast immer volles Programm. Wir saßen meistens am Strand mit vielen Leuten. So konnte ich auch eine, für mein Empfinden, etwas verrückte Hochzeit miterleben. Was aber trotzdem schön war, es gab sogar eine Feuershow. Die sah sehr gut aus.

Mit Braga, Elza, Tammie und Robert waren wir zusammen in Kazan. Wir sind den 27.5. 2010; 23.00 in Samara mit dem Bus losgefahren. Wir fuhren sieben Stunden und ich konnte nicht schlafen. In Kazan durften wir in der evang. Gemeinde schlafen. Wir sahen den Kremel mit der 2.größten Moschee Europas, Regierungsgebäude und orthodoxe Kirchen. Weiter ging’s in die Baumann-Straße, was eine große Shoppingmeile ist. Allgemein ist die Stadt sehr sauber und gepflegt. Es ist das Zentrum des Islams in Russland. Von daher gibt es SEHR viele kleine und große Moscheen. Vielleicht auch noch interessant, Kazan ist die Hauptstadt der Republik Tartastan. Dort wird eine andere Sprache gesprochen, Tatarisch.

In unserer Kirche gab es auch wieder viel zu tun. So durfte ich die komplett innere Holzverkleidung der Kirche mit Lasur bepinseln. Wir haben Psalmbücher drucken lassen, mussten diese dann noch einmal korrigieren und erneut drucken lassen. Alle Umlaute waren falsch. Weiterhin stehen halt die üblichen Aufgaben an. Ab dem 1.6.-4.6.2010 hatten wir ein Seminar für Omas in Krasnij Jar. Dieses wird geleitet von der Deutschen Anna Frank aus Stuttgart. Das letzte Wochenende war ebenfalls ein Seminar für Leiterinnen in dem Rüstzeitheim. Und vom 16.6-19.6. 2010 wird es noch eine Frauenfreizeit ebenfalls in Krasnij Jar geben. Ich durfte das Wochende (11.6-14.6.2010) in einem Kinderlager verbringen. Es war östlich zwei Stunden von der Kirche entfernt. Es war ein Kinderlager von meiner, mich einladenden, Uni Najanowa. Also bin ich dort hin. Ich hatte das Schlimmste befürchtet, doch es war eigentlich ganz ok gewesen. Wir haben viel gespielt, gesungen und gelacht. Ich konnte mich sogar bischen erholen. Natürlich konnte ich auch eine Menge dazu lernen. Und was durchaus sehr positiv zu erwähnen ist, ich konnte dort Fussball schauen. So habe ich das WM-Eröffnungsspiel nicht verpasst und natürlich unseren grandiosen Sieg über Australien auch nicht. Wenn wir beim Fussball sind, dass Championsleag Finale hab ich natürlich auch nicht verpasst. Aktiv habe ich natürlich auch mal wieder Fussball gespielt.

Ach und am 5.&6.6.2010 waren Robert, Katja und ich bei Katjas Omas auf der Datscha. Diese befindet sich zwei Stationen Wolga abwärts, mit dem Schiff, auf der anderen Wolgaseite. Dort gab es leckeres Schaschlik und Bier und gaaaaaaaaaaaaanz viele Mücken. Es war aber trotzdem sehr erholsam. Einen großen Sonnenbrand hab ich auch gratis dazu bekommen.

Kulturell gesehen, waren wir in Samara im „Dramm Theater“ und in Kazan in einer vier stündigen Komödie. Das war schon eine Meisterleistung von uns.

Zum Wetter: Wir haben schon lange Sommer, mit viel Sonne und Temperaturen um die 30°C.

Soweit die News aus Samara. Nun freue ich mich erstmal auf den Besuch von zwei Freunden aus meiner Heimat und auf die WM.

Alles Gute. Und bis bald. Sebastian