Donnerstag, 17. Dezember 2009

Weihnachten

Es gibt mal wieder etwas neues aus Samara.Nach überstandener Bronchitis und damit verbundenen Arztbesuchen, kann ich mich mittlerweile wieder voll auf meine Aufgaben konzentrieren.

Das heißt, wieder schön Lada fahren, wenn er denn mal fährt.Mittlerweile haben die Temperaturen russ. Niveau erreicht. Wir sprechen da von -20°C bis -28°C. Das ist schon ganz ordentlich.
Und bei den Temperaturen hat der Lada so seine Macken. Aber es wurde eine
neue Batterie gekauft, immerhin ein Anfang.

Wir fahren dann z.B. zum Doktor, Lebensmittel/Baumatterial einkaufen, zu Ämtern (und das sind nicht wenige), Geschenke besorgen und neulich zu einer Beerdigung.

Die Beerdigung (16.12 bei -28°C) lief folgender Maßen ab.
Der Leichnahmen wird drei Tage im Haus aufbewart, wo sich dann alle verabschieden können.
Dann wird ein Gottesdienst im Zimmer gehalten, mit allen Be-und Verwandten.
Danach fuhren alle auf den Friedhof (mit einem Bus, Leichenwagen gibts hier nicht) und beerdigten den Verstorbenen.

ein riesiger Friedhof außerhalb von Samara

Auf der Rückfahrt von der Beerdigung hatte ich dann leider meinen ersten Unfall. Situation: Kreisverkehr, derjenige der von rechts kommt hat Vorfahrt (genau umgekehrt als wie in Deutschland), ich im Kreisverkehr und will raus, von rechts kommt ein Transporter, ich dachte er fährt schneller und kommt vor mir vorbei, doch er war zu langsam (oder ich zu schnell)
und er nahm mit seiner hinteren Stoßstange unseren rechte vordere Seite mit.
Fazit: bei ihm war nix und bei uns war Lampe und Plastik drum herum kaputt, wurde aber heut schon wieder repariert.

Im Kirchenleben gibt es auch bischen was zu berichten.
Die Vorbereitungen für Heiligabend laufen auf Hochtouren.
Das Krippenspiel wird eingeübt, ich muss zum Glück nur zwei Sätze sagen.
Des weiteren wird Weihnachtspost bearbeitet, Weihnachtssterne gefalten (bis jetzt ca. 15 Stück) und morgen werd ich mit Sascha den Weihnachtsbaum für die Kirche holen.
Die letzten zwei Samstage gab es große Arbeitseinsätze, im zu renovierenden Studentenheim. Es wurden ca. 40 m^3 Bauschutt weggebracht.
Danach gabs aber gutes Mittag mit Wodka.

Jeden Freitag gibt es in der Weihnachtszeit einen besinnlichen Abend. Das heißt, es gibt ein Konzert mit anschließend Tee.

Ich hab es auch schon in das Theater geschafft. Wir (Ich und Julia) haben Bumbarasch gesehen. Oder ich war auch schon in der Philharmonie, mit Anja.
(Studenteneintritt: 35 Rubel = ca. 80 Cent).
Dort haben Sie einen sehr energiegeladenen Dirigenten (sehr lustig anzusehen).
Aber auch die Marschrutkafahrten sollen nicht unerwähnt bleiben.
Marschrutka (Zwischending zwischen Taxi und Bus, für 15 Fahrgäste).
Der Marschrutkafahrer ist ein Mulitaskinggenie. Er fährt, kassiert (15 Rubel eine Fahrt), raucht, telefoniert und merkt sich die Stationen, an dem die Fahgäste aussteigen wollen.

Ein Russischkurs (zweimal in der Woche) soll mein Wortschatz erweitern und verbessern. Diesen Kurs belegen noch drei weitere deutsche Jugendliche, welche über "Eine Welt" hierher gekommen sind. Sie sind aus Leipzig, Halle und Hamburg.

Ich hab aber auch Kontakte zu Jugendlichen aus Lund (Schweden), Island, New York, Belgien und Polen.
Total cool. Mit denen spricht man ausschließlich Englisch.
Der Kontakt kam folgendermaßen zustande.
Merlin, wohnt 30 Km nördlich von München, war Sonntag in der Kirche. Unsere Pastorin hat mich auf ihn aufmerksam gemacht. Kamen ins Gespräch, hab ihn mein Wohnheim gezeigt und er lud mich zu sich ein.
Dort wohnte er mit diesen oben erwähnten Studenten zusammen.
(wohnte daher, da er am 14.12 sein Zivildienst hier abbrach, wegen unterschiedlichen Gründen).

Zum Schluss noch eine lustige Abendbeschäftigung.
Unter der Kirche gibt es einen Raum mit einer Tischtennisplatte.
Dort spielen wir manchmal und trinken etwas dazu.

Schöne Weihnachten und ein guten Rutsch in das neue Jahr wünsch ich allen Lesern.

"Warum trocknet der Aralsee aus?
Weil ein Schiff mit Pempers untergegangen ist!"